Gefäßbepflanzung

20. & 21. Mai 2015
Technik: Pflanzen

Werkstoffe:
Dracaena fragrans - Drachenbaum



















Diffenbachia seguine - Diffenbachie











Aglaonema commutatum - Kolbenfaden











Guzmania - Bromeliengewächs











Chlorophytum comosum - Grünlilie



















Scindapsus pictus - Scindapsus











Werkzeug:
Pinsel




















Material:
Blähton



















Blumenerde











Vlies

















Gefäße











Arbeitsablauf:
Die Gefäßbepflanzung ist ein Werkstück, welches vor allem viel Vorbereitung braucht um ein gutes und passendes Konzept auszuarbeiten.
In unserem Fall haben wir unseren ersten Schritt getan in dem wir entschieden haben eine Bepflanzung für einen Innenraum zu machen.
Als nächstes haben wir nachgeschaut welches Gefäß uns denn dafür zur Verfügung stehen würde.
Gefäße für den Innenraum haben im Gegensatz zu welche für Außen keine Löcher im Boden, denn es ist nicht nötig dass Wasser abrinnen muss, da es nicht passieren kann, dass auf Grund von Regen Übermengen von Wasser ins Gefäß kommen.
Natürlich ist es trotzdem möglich ein Gefäß mit Loch im Boden für den Innenraum zu nutzen sollte es nicht anders gehen. Es muss jedoch unbedingt eine Schale/ ein Untersetzter unter das Gefäß gestellt werden, damit das ausrinnende Wasser aufgefangen wird!
Schnell haben wir ein schönes Gefäß gefunden und um noch ein bisschen mehr Spannung zu erzeugen haben wir gleich ein gleiches Gefäß nur in kleinerer Version mit dazu genommen.

Als nächstes entschieden wir für die, zu unserem Gefäß passende, dekorative Gestaltungsart.
Es gibt 3 verschiedene Gestaltungsarten:

Die dekorative Gestaltung:
  • hat eine deutliche Umrissform
  • eher üppig






Die vegetative Gestaltung:
  • soll aussehen wie ein willkürliches Stück Natur
  • natürliche Freiräume sollen vorhanden sein
  • Bodengestaltung ist wichtig und soll dem echten Blumenstandort entsprechen









Die formal-lineare Gestaltung: - bei Gefäßbepflanzungen eher unüblich

  • sehr dezent aber elegant (1-3 Blumen, sonst nur Äste und Ranken)
  • die Form und Linien der einzelnen Werkstoffe soll hervorgehoben werden
  • große Freiräume damit jeder Werkstoff einzeln zur Geltung kommen kann

Als Proportion wählten wir eine Variante des Goldenen Schnittes, nämlich die Verhältniszahl 3:2, in unserem Fall Gefäß:Bepflanzung.

Nun ging es darum passende Pflanzen für dieses Gefäß und die Gestaltungsart zu finden.
Die Reihenfolge der Entscheidungsschritte kann natürlich auch verändert werden.
So ist es zum Beispiel auch möglich erst die Gestaltungsart auszusuchen, dann die Pflanzen und als letztes erst das Gefäß.
Zum Aussuchen der Pflanzen statteten wir den Gärtnern unserer Schule in ihrem Gewächshaus einen Besuch ab.
Dort angekommen entschieden wir uns recht schnell für ein recht einfaches aber elegantes Farbthema, nämlich grün-weiß.
Damit dies nicht zu langweilig wirkt nahmen wir möglichst viele verschiedene Pflanzen in den unterschiedlichsten Abstufungen der zwei Farben.
Mit dem Scindapsus schafften wir es sogar ins gräuliche zu kommen, was eine perfekte farbliche Verbindung zu unseren Gefäßen war.
Eine weitere Verbindung zum Gefäß stellt der Scindapsus ebenso wie das Chlorophytum durch ihren hängenden Wuchs dar.
Was obendrauf noch eine super Verbindung mit unserem zweiten Gefäß erzeugte.

Der nächste Schritt ist wohl der fast wichtigste in der ganzen Vorbereitung.
Und zwar feststellen ob all unsere ausgesuchten Pflanzen auch die selbe Pflege und Ansprüche haben.
Immerhin wurden sie ja alle „in einen Topf geworfen“, sollte da eine der Pflanzen zum Beispiel auffällig mehr Wasser benötigen als die anderen würden uns diese nach kürzester Zeit sterben und die komplette Gefäßbepflanzung wäre zerstört.
Die Pflegeinformationen entnahmen wir den verschiedensten Fachbüchern (in unserem Fall hauptsächlich dem Bildatlas) oder dem Internet.
Ohne eine Pflanze verwerfen zu müssen kamen bei uns folgende Pflegeansprüche heraus:
  • Mäßig feucht halten (nie richtig durchnässt, aber auch nie austrocknen lassen)
  • Ein halb-schattiger Standort
  • Humose Erde (normale Blumenerde ist ausreichend)
  • Keine Temperatur unter 10° Celsius
  • Bevorzugung von Blattdünger
  • regelmäßiges Besprühen der Blätter zum erhöhen der Luftfeuchtigkeit
Sofort begannen wir eine kleine Expedition durch das Schulhaus um uns zu vergewissern, dass es einen passenden Standort gab an dem alle Ansprüche erfüllt werden können, bzw. an dem die Gefäßfüllung auch zu ihrer vollen Geltung kommen kann.
Ein passenden Ort gefunden konnte nun der „Handwerkliche“ Teil unserer Arbeit beginnen.

Als erstes haben wir das Gefäß innen und außen gründlichst gesäubert.
Danach wurde die Drainage gemacht, dazu füllten wir als erstes eine Schicht unseres Drainagematerial (Blähton) in das Gefäß.
Als alternatives Drainagematerial käme zB. Kies oder Styroporstücke in Frage.
Auf den Blähton wurde nun eine Schicht Vlies gelegt, wobei die Enden ein Stück nach oben lappen sollten um das Eindringen der Erde in die Drainage
zu verhindern.
Diese Drainage ist sehr wichtig, aus dem einfachen Grund, dass überschüssiges Wasser nicht in der Erde bleibt sondern in die Drainage durchsickern kann.
Dies dient zur Verhinderung von Staunässe, welche zu Wurzelfäule und somit dem Tod der Pflanzen führen würde.

Jetzt wurde eine Schicht Erde auf den Vlies im Gefäß geschüttet, am leichtesten geht das wenn man einen kleinen Topf oder ähnliches zum Schaufeln der Erde benutzt.
Die Erdschicht muss regelmäßig leicht fest gedrückt werden und wird so hoch bis ich an den Punkt komme wo meine tiefste Pflanze eingesetzt werden muss.

Bevor das Pflanzen nun beginnt ist es praktisch die Pflanzen einmal noch mit Topf in das Gefäß zu stellen um zu sehen ob eh keine Platzprobleme vorhanden sind.
Sollte sich eine Pflanze nicht ganz ausgehen ist das kein Problem denn ein bisschen Spielraum ist, durch das Entfernen der Töpfe und lockern der Wurzelballen bzw. dem Entfernen von ein bisschen der alten Erde sehr wohl gegeben.
Sollte auffallen dass jedoch eine oder sogar mehrere Pflanzen gar nicht mehr in dem Gefäß Platz finden, dann können jetzt noch Last-Minute Änderungen gemacht werden und eventuelle eine Katastrophe mitten beim Einpflanzen konnte vermieden werden.
Ebenfalls müssen unsere Pflanzen noch getaucht werden sollte eine mit trockener Erde vorhanden sein. Bei feuchten Pflanzen ist Tauchen und komplette durchnässen nicht notwendig.

Nun hieß es „Grünen Daumen“ auspacken, denn das Einpflanzen fand endlich statt.
Begonnen haben wir mit der mittleren Pflanze.
Beim Einsetzten der, von ihrem Topf befreiten, Pflanze muss nun ganz besonders darauf geachtet werden, dass keine Wurzeln beschädigt werden!
Habe ich die Pflanze an ihren Richtigen Standort gesetzt und ist die Höhe auch passen kann ich mit dem Aufschütten der Erde zum eingraben der Pflanze beginnen.
Zur Höhe noch wichtige Fakten:
  • keine Blätter oder andere Pflanzenteile unter der Erde
  • Pflanze tief genug einsetzten um guten Halt zu haben und nicht aufgesetzt zu wirken
  • ca. 2 Fingerbreit unterm Gefäßrand mit der Erde aufhören (Gießrand)
Dieser Gießrand ist nötig damit dass Überschwemmen der Erde aus dem Gefäß nicht passieren kann. Sollte noch eine erhöhende Bodengestaltung hinzukommen muss der natürlich eingerechnet werden und die Erde noch weiter unten aufhören.

Die Erde wird erst nur Hügelförmig um die Pflanze gehäuft welche gerade eingesetzt wird, weil sonst der Platz für die anderen Pflanzen weggenommen wird.
Nach und nach werden nun die restlichen Pflanzen eingesetzt, hier muss nun auf eine schöne Verteilung geachtet werden und auf die, schon vorhandene, Wuchsrichtung der Pflanzen.
Immerhin sollen sich die Pflanzen nach Außen in Richtung ihres Betrachters räkeln und ihnen nicht den Rücken zudrehen.
Abgesehen davon würden wir ihr nur unnötig Arbeit machen, da sie sich wieder drehen bzw. anders als zuvor wachsen müsste um genug Licht zu bekommen.
Nach dem großen Gefäß, bepflanzten wir das kleine natürlich mit der selben Vorgehensweise.







Im Normalfall würde nun die Bodengestaltung kommen.
In unserem Fall haben wir uns bewusst gegen eine entschieden, da erstens fast keine Erde sichtbar war und wir vermeiden wollten, dass es vollgestopft und aufgezwungen wirkt.
Zweitens befanden wir unsere schlichte aber elegante Bepflanzung für wirkungsvoll genug und wollten nicht mit einer Bodengestaltung ablenken.
Als Abschluss wurde nun noch einmal nach eventuellen schmutzigen Stellen gesucht und diese geputzt bzw. abgepinselt.
Vor allem beim Entfernen von Erde auf Pflanzenteilen ist ein Pinsel sehr hilfreich!

Auf ihrem ausgesuchten Standort platziert wurde das Gefäß nun gut eingegossen.
Bei unserer Bepflanzung ist hier nun auch darauf zu achten, dass die Guzmania in dem kleinen Gefäß auch in ihrer Mitte Wasser eingefüllt bekommt.








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1 Kommentar:

  1. Toll :-)
    exakte Beschreibungen, Schritt für Schritt ...
    Herzliche Gratulation!

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