Der Gesteckte Brautstrauß

17. & 18. 6. 2015
Technik: Stecken

Werkstoff:
Gypsophila - Schleierkraut











Lavendula - Lavendel











Delphinium - Rittersporn




















Achillea - Schafgarbe











Fragaria - Erdbeere











Alchemilla - Frauenmantel











Acer - Ahorn



















Rosa - Rose




















Asparagus - Zierspargel












Hypericum - Johanniskraut











Cotinus - Perückenstrauch



















Aster - Aster











Cornus-Fruchtstand - Hartriegel












Eryngium - Distel












Heuchera - Purpurglöckchen













Veronica - Veronika




















Materialien:
Brautstraußhalter











Skizze:


















Arbeitsablauf:

Wie so viele Werkstücke begann auch dieses mit der Auswahl der Werkstoffe.
Doch halt! Das stimmt nicht ganz. Denn zu aller Erst mussten wir wir uns entscheiden ob wir mit Höhen und Tiefen arbeiten wollen (also gestaffelt), oder doch lieber alle Werkstoffe auf einer Ebene haben wollen.
Ich hab mich für die luftige verspielte Variante des Staffeln entschieden.
Dass wirkt sich nun so auf meine Werkstoffauswahl aus, dass ich auch spitze aufstrebende Blumen benutzen kann, welche durch ihre kleine obere Fläche, in einem Strauß der auf einer Ebene gearbeitet ist untergehen würden.

Dann hieß es mal los ans Blumensammeln. Dazu begaben wir uns in den Schulgarten, welcher uns reichlich Auswahl bot.
Während dem Sammeln musste natürlich schon ein Farbkonzept erdacht und berücksichtigt werden.
Mein Brautstrauß darf zurecht als bunt bezeichnet werden, denn meine Farbauswahl erstreckt sich über mehr als den halben Farbkreis.
Begonnen bei rot über violett, blau, grün und gelb ist alles dabei, was natürlich auch 2 Komplementärkontraste mit sich bringt, nämlich gelb-violett und rot-grün.
Dieses Farbkonzept entstand nicht komplett willkürlich, sonder ich habe auf meine Blumen geschaut. Ausgangspunkt war hier die Aster mit lila/rosa Blütenblättern und gelber Mitte.
Nun schaute ich, dass ich weitere Blumen in diesen Farben kriege, damit sie sich schön über den ganzen Brautstrauß auch in anderen Werkstoffen verteilen können.
Die Auswahl der anderen Werkstoffe ergab dann unwillkürlich den Rest meines Farbverlaufes.
Wobei ich dann natürlich darauf achtete, dass wirklich alle Zwischenfarben vorhanden sind und natürlich auch in verschiedenen Farbabstufungen um schöne Verbindungen herstellen zu können.
Eine weitere Auffälligkeit welche ich noch drinnen habe ist der Farbe – nicht Farbe Kontrast mit weiß, welches sich durch die weißen Knospen des Delphinium erklären lässt.
Damit diese also nicht alleine so raus stechen habe ich noch weitere Werkstoffe in weiß hinzugefügt.

Zurück vom Blumensammeln war das höchste Gebot nun diese zu putzen und frisch mit Wasser zu versorgen.
Beim Putzen des Blumenstiels wurden alle unnötigen Blätter und Seitentriebe entfernt, wobei ich die Seitentriebe teilweise aufhob, da man beim Staffeln ja auch kurze Werkstoffe benutzen kann um in die Basis zu arbeiten.
Die Blumen wurden nun von Anfang an sortiert und zwar nach der „Krummheit“ ihres Stiels.
Denn beim Stecken wurden die geraden Stiele im oberen Teil benutzt und die gebogenen/ausschwingenden ihrer Bewegungsform entsprechend natürlich weiter außen.
Um sich also im Nachhinein das ganze suchen zu erleichtern wurden die Blumen sofort sortiert.
Am besten war es hier sich 3 Vasen zu holen, wobei in die eine die ganz geraden Stiele kamen in die Zweite die leicht gebogenen und in die dritte die mehr gebogenen.

Nach dem Einwässern haben wir uns nun mit anderen Vorbereitungen beschäftigt, wie das holen des Brautstraußständer oder die Ideenfindung für die Stielversäuberung.
Das taten wir um den Blumen etwas mehr Zeit zu geben sich schön mit Wasser vollsaugen zu können, denn obwohl sie in Steckschwamm gesteckt wurden, hätten sie ansonsten viel zu leicht hängen anfangen. (Ideal ist eigentlich eine „Einwässerzeit“ von 20 Stunden vor dem Gebrauch)
Auch der Brautstraußhalter musste, wie jeder andere Steckschwamm auch, sich vor dem Benutzen mit Wasser vollsaugen.
Nun wurde der Brautstraußhalter zum Arbeiten noch in den Brautstraußständer gespannt.

Waren die ganzen Vorarbeiten erledigt konnte man mit dem Stecken beginnen.
Wobei hier die gleichen Regeln gelten wie bei den meisten anderen Gestecken.
Gesteckt wurde Richtung eines sich gedachten Bewegungsmittelpunkt, wobei die Stiele nicht so lange sein sollen dass sie den Punkt treffen, sonst hätten wir nach der Hälfte keinen Platz mehr. (siehe Skizze)
Tief genug um Festigkeit zu gewährleisten müssen sie jedoch schon stecken.
Um genügend Festigkeit festzustellen einfach mal leicht an den Werkstoffen zupfen, bzw. den Strauß kopfüber halten und leicht schütteln.
Immerhin muss bedacht werden, dass eine Braut den ganzen Tag mit dem Strauß durch die Gegend wandert und da ist es ein richtiges No-go wenn ihr anfangen die Blumen aus dem Straß zu fallen.
Weiters muss wie immer auch auf die Form geachtet werden, also von oben gesehen soll er schön rund sein und von der Seite schön kuppelig.
Außerdem sollen die Werkstoffe Außen leicht über die Hand fallend sein.
Und auch Steckschwamm darf am Ende keiner mehr zu sehen sein!

Nun die etwas schwierigeren Punkte.
  1. Das Staffel. Hier muss wirklich darauf geachtet werden dass regelmäßig ganz in der Höhe, in der Mitte und in der Basis gearbeitet wird.
    Wobei die hohen Blüten die unteren nie komplett verdecken sollen.
    Es sollen jedoch auch keine Löcher in der oberen Ebene zu finden sein.
    Auch auf das erhalten bleiben der Form muss sehr genau geachtet, denn trotz Höhen und Tiefen muss eine eindeutige Kuppelform (bzw. von oben eine Kreisform) erkennbar sein.
  2. Die Verteilung. Es sollte eine schöne regelmäßige Streuung zustande kommen und zwar nicht nur von den Werkstoffen sondern auch von den Farben.


Wenn beim Stecken nun alle oben angeführten Kriterien berücksichtigt worden sind sollte ein wunderschöner Gartenblumen-Brautstrauß zustande gekommen sein.




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